Reisen >> Radtour 2003 >> Tag 1
Um 07:38 Uhr fuhr unser Zug nach Passau ab. Drei Stunden später berührten unsere Räder Passauer Boden, den wir uns etwas genauer anschauten. Durch eine
Stadtbesichtigung konnten wir einen jahrhundertealten Irrtum aufklären: der Inn mündet gar nicht in die Donau!
In Wirklichkeit fließt die Donau in den Inn. Wie wir uns mit eigenen Augen überzeugen konnten, hat das Wasser hinter Passau eindeutig die Farbe des Innwassers und nicht die des Donauwassers. Außerdem ist der Inn hier breiter. Von nun an war klar: Wir machen also eine Inn-Tour.
An der Grenze zu Österreich machten wir einen kurzen Stopp. Wir sahen zurück auf Bayern, welches wir bei Augleich verlassen würden, und blickten nach vorn - erfüllt
mit Radlerkampfgeist - auf die Strecke, die für die nächsten Tage unsere Ausdauer, unseren Mut und unsere Tapferkeit beanspruchen wollte. Voller Tatendrang traten wir in die Pedalen.
Zunächst verlief der "Inn" rechts neben uns. Bei Au an der Schlögener Schlinge setzten wir mit einer Fähre über auf die andere Seite. Wir folgten dem Radweg entlang des südlichen Ufers. Österreich ist immer noch ein wildes, unerschlossenes Land. Wundervoll menschenleere, beeindruckende Natur entlang der Donau – äh, des Inns. Kilometerweit Wald und steile Felsen. Und nirgendwo eine Möglichkeit, Reis zu kaufen. Sch...ade, doch nur Suppe zum Abendessen.
Unsere erste Campingnacht verbrachten wir auf einem idyllischen Campingplatz nahe Aschach. Auf dem "Inn" surften die Enten auf schwimmenden Holzbrettern. Und morgens, als der Bäcker klingelte, standen noch alle Zelte – Härtetest bestanden. An unserem ersten Tag sind wir so wild entschlossen geradelt, dass wir über die ursprüngliche Etappenplanung um 15 km hinausschossen.